
Presseerklärung zum Umgang mit dem Festspielhaus Hellerau (EZKD)
Presseerklärung der neu gewählten Stadträte der AfD Dresden zum Umgang mit dem Festspielhaus Hellerau (EZKD)
Die künftige Fraktion der AfD im Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden wird die Verwendung öffentlicher Mittel im Kulturbereich einer grundlegenden Überprüfung unterziehen. Das gilt auch für das Festspielhaus Hellerau, das im Verhältnis zur Breitenwirkung seines Kulturangebotes seit Jahren einen unverhältnismäßig hohen Zuschuss erhält. Bereits in der Vergangenheit erwies sich die Spielstätte wiederholt als Fass ohne Boden und die hohen Subventionen pro Zuschauerplatz wurden bereits von anderen politischen Kräften kritisiert – zu einer Zeit, als die AfD noch gar nicht im Stadtrat vertreten war.
Auch gegenwärtig befindet sich ein Antrag im Geschäftsgang des Stadtrates, der außerplanmäßige Investitionen von 396.900 Euro für den Spielbetrieb 2019/20 vorsieht und sich dazu aus der Liquiditätsreserve der Stadt bedienen will. Das Festspielhaus Hellerau muss durch hochwertige Angebote auffallen, die ein breites Publikum ansprechen. Wenn die Qualität stimmt, sind Besucher auch bereit, deutlich höhere Eintrittspreise zu zahlen. Betont niedrige Eintrittspreise und kostenlose Angebote sind der falsche Weg. National wie international gibt es Bühnen, die sich ganz ohne oder mit deutlich weniger Zuschüssen finanzieren.
Vor diesem Hintergrund hatte die Fraktion der AfD bereits 2018 eine weitergehende Erhöhung der Eintrittsgelder verlangt, die aber im Stadtrat keine Mehrheit fand. Auch durch kommerzielle Veranstaltungen Dritter, wie z.B. Konzerte, könnte die Einnahmensituation des Festspielhauses verbessert und damit der Zuschussbedarf reduziert werden. Dass es einen Zusammenhang zwischen der konkreten Ausgestaltung des Angebots, daraus erzielbaren Eintrittsgeldern und damit der Wirtschaftlichkeit einer Kultureinrichtung gibt, liegt auf der Hand.
Problematisch ist in unseren Augen ebenfalls die z.T. sehr eindeutige politische Ausrichtung des Kulturbetriebes insgesamt. Kunst soll und muss kritisch sein und hinterfragen. Wenn sie dabei aber einseitig bleibt und sich zum Instrument politischer Auseinandersetzungen machen lässt, die die Spaltung der Gesellschaft nicht überwinden, sondern noch weiter vertiefen, ist das in unseren Augen bedenklich und nicht hinnehmbar. Kunst darf nicht nach den Kriterien politischer Korrektheit beurteilt werden (wie etwa im Fall des Schriftstellers Uwe Tellkamp oder des Kabarettisten Uwe Steimle) und sich schon gar nicht zum Protagonisten politisch linker Randgruppen machen lassen. Warum sollten das gerade diejenigen mit ihren Steuergeldern auch noch (mit)finanzieren, für die das alles keinerlei Relevanz hat oder die sogar gezielt aus dem Diskurs ausgegrenzt werden? Die Kunstfreiheit muss wieder vollumfänglich hergestellt werden und zwar für alle gleichermaßen.
Uns ist der konkrete Fall bekannt, dass das Festspielhaus in der Vergangenheit auch für Veranstaltungen mit fragwürdigem Verständnis von Demokratie und Toleranz genutzt wurde. 2016 wurden Personen aus einer Veranstaltung („2gather“-Kongress mit dem damaligen EU-Parlamentspräsident Martin Schulz) geworfen, weil sie zuvor an Demonstrationen teilgenommen hatten, die den Veranstaltern offenbar nicht gefallen hatten. Ein solches Vorgehen stellt für uns eine Finanzierung mit Steuermitteln grundsätzlich in Frage. Das gilt für alle Kultureinrichtungen der Stadt Dresden, die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln erhalten.