Stadtrat

Die Brandmauer bröckelt: Stadtrat beschließt AfD-Antrag

Unser Antrag zur Ein­führung ein­er “Bezahlka­rte” für Asyl­be­wer­ber in Dres­den schlägt hohe Wellen. Eine bre­ite bürg­er­liche Mehrheit aus AfD, CDU, FDP und Freien Wäh­lern stimmte für unseren Antrag im Stad­trat, der mit nur ein­er Stimme Mehrheit beschlossen wurde. An dieser Stelle geben ich das Manuskript mein­er Rede in der “Aktuellen Stunde” zur “Bezahlka­rte” wieder:

Sehr geehrter Herr Ober­bürg­er­meis­ter,

meine Damen und Her­ren!

„Asyl-Beamter: „Fam­i­lien brechen Zelte ab und gehen frei­willig nach Hause“.” Unter dieser Über­schrift berichtete Ende Jan­u­ar das Online-Por­tal des „Focus“ über erste Erfahrun­gen mit der Ein­führung der “Bezahlka­rte” für Asyl­be­wer­ber in Thürin­gen. 

Der Land­kreis Greiz in hat­te als erster in Deutsch­land bis Ende Jan­u­ar diesen Jahres die “Bezahlka­rte” schrit­tweise an alle 750 Asyl­be­wer­ber aus­gere­icht. Zu diesem Zeit­punkt hat­ten die ersten 14 bere­its ihre Kof­fer gepackt und den Land­kreis ver­lassen.

Aus dem Land­kreis Eichs­feld – der eben­falls die “Bezahlka­rte” einge­führt hat – berichtet der Focus-Artikel, dass Fam­i­lien aus Ser­bi­en und Nord­maze­donien wieder in ihre Heimat zurück­gekehrt sind, weil sie kein Bargeld mehr bekom­men. Andere hätte plöt­zlich einen Mini­job angenom­men, um Bargeld zu erhal­ten.

Die “Bezahlka­rte” entwick­elt sich zunehmend zum Erfol­gsmod­ell und wird rei­hen­weise von anderen Kom­munen einge­führt – in Sach­sen: die Land­kreise Meißen, Bautzen, Säch­sis­che Schweiz-Osterzge­birge und Mit­tel­sach­sen. Sach­sen starte am 1. April ein Pilot­pro­jekt.

Allerd­ings sieht man am Beispiel Han­nover: Bezahlka­rte ist nicht gle­ich Bezahlka­rte. Der Grüne Ober­bürg­er­meis­ter hat dort eine “Bezahlka­rte” einge­führt, mit der das Guthaben voll­ständig bar abge­hoben wer­den kann. Das ver­hin­dert nicht den Leis­tungsmiss­brauch, son­dern hil­ft ihn nur zu dig­i­tal­isieren. 

Tauglich­er sind da schon die Ansätze – wie z.B. in Bay­ern -, die die Bargeld­ab­he­bun­gen auf 50,-Euro im Monat begren­zen und Online-Shop­ping, Glücksspiel und vor allem Über­weisun­gen ins Aus­land auss­chließen. Nur so kann man Schlep­pern und Schleusern den Geld­hahn zudrehen.

Nach ein­er Umfrage der Bild-Zeitung sind 77 Prozent der Befragten für eine Ein­führung der “Bezahlka­rte”, nur 13 Prozent dage­gen. Es hat sich herumge­sprochen, dass sehr viele der sog. „Schutz­suchen­den“ sind in Wahrheit „Sozialleis­tungssuchende“ sind.

Ich frage mich, warum ist Dres­den noch nicht Pilotkom­mune?

Ange­blich hat die Stadt nicht genug Geld.

Der Land­kreis Greiz hat es hin­bekom­men: Für die Anschaf­fung der Karten, die monatlichen Aufladun­gen sowie den dauer­haften tech­nis­chen Ser­vice sind ger­ade mal Kosten von 15.000 Euro ent­standen. Pro Karte kostet es 6 Euro für die Anschaf­fung und 1 Euro für die Aufladun­gen. 

Da gibt Dres­den für frei­willige Leis­tun­gen im Bere­ich Asyl aber deut­lich mehr aus! Auch bringt die “Bezahlka­rte” eine Ver­wal­tungsvere­in­fachung.

Typ­isch für Dres­den ist auch, den Schwarzen Peter nach oben zu schieben. Man warte auf die im Novem­ber beschlossene bun­de­sein­heitliche Lösung. Nur ist die – wenn über­haupt – vor 2025 nicht zu erwarten. Durch den Zick­za­ck­kurs der Grü­nen – denen sowieso alles wider­strebt, was ille­gale Migra­tion ver­hin­dert – ist der Beschluss des Bun­destages zur notwendi­gen Änderung des Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­set­zes mit­tler­weile im Dauer-Ver­schiebe-Bahn­hof angekom­men. Das derzeit noch grün-schwarz regierte Baden-Würt­tem­berg dro­ht mit­tler­weile aus dem Pro­jekt auszusteigen. Der Ein­satz der “Bezahlka­rte” gegen die AfD in den Wahlkämpfen 2024 ist also akut in Gefahr.

Meine Damen und Her­ren, 

wir kön­nen – ja wir müssen – als Stadt sehr wohl Anreize für „Sozialleis­tungssuchende“ aus dem Aus­land abbauen und Rem­i­gra­tion aktiv befördern. Dafür sind wir als kre­is­freie Stadt sehr wohl zuständig.

Der wahre Grund, warum die Stadt Dres­den hier kneift, scheint woan­ders zu liegen: die AfD hat die Ein­führung der “Bezahlka­rte” in Dres­den beantragt. Und wer von den poli­tisch Ver­ant­wortlichen will schon zugeben, dass die AfD auch dieses Mal richtig lag?

Die Umstel­lung von Geld- auf Sach­leis­tun­gen ist längst über­fäl­lig und auch die “Bezahlka­rte” nur ein winzig klein­er Schritt in die richtige Rich­tung.