Stadt greift Dresdnern ab 2021 noch tiefer in die Taschen
Der Beschluß des Doppelhaushaltes 2020/2021 macht deutlich, daß die Stadt das Geld der Dresdner sehr gern mit vollen Händen ausgibt. Auch in unsicheren Zeiten wie diesen, in denen anhaltende Corona-Beschränkungen, angeordnete Geschäftsschließungen und Kurzarbeit keine Planungssicherheit zulassen. Die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen, Linken und FDP haben gegen die Stimmen von AfD und Freien Wählern einen Doppelhaushalt beschlossen, in dem Sparsamkeit ein Fremdwort ist. Doch woher soll all das Geld für die “Lieblingsprojekte” und finanzpolitischen Luftschlösser kommen? Natürlich vom Bürger! Um das Loch im Sparstrumpf der Stadt einigermaßen zu stopfen, werden einmal mehr die Dresdner zur Kasse gebeten. So ist eine saftige Erhöhung der Parkgebühren bereits in aller Munde und soll in einer der nächsten Sitzungen des Stadtrats beschlossen werden. Die AfD wehrt sich heftig dagegen und lehnt steigende Parkgebühren entschieden ab. Diese würden den ohnehin schon Corona-gebeutelten Händlern und Gastronomen in der Innenstadt auf lange Sicht das Überleben noch schwerer machen. Zudem würde Dresden dann im Vergleich zu den sechs teuersten Städten Deutschlands zählen. Auch die hiesigen Einkommensverhältnisse lassen solch eine Steigerung nicht zu. Geplant sind unter anderem folgende Erhöhungen: 1,50 Euro pro Stunde auf 3 Euro pro Stunde und von 6 Euro für eine Tageskarte auf 72 Euro für 24 Stunden Parken. Um den horrenden Parkgebühren in der Innenstadt aus dem Weg zu gehen, gibt es gegebenenfalls Möglichkeiten. Anders sieht es hingegen aus, wenn ein weiterer Gebührenhammer zuschlägt: die Erhöhung der Elternbeiträge zur Kindertagesbetreuung. Für einen Krippenplatz müssen Eltern pro Jahr dann 762 Euro mehr bezahlen als bisher, ein Kindergartenplatz soll mit 229 Euro Mehrkosten zu Buche schlagen. Die Verwaltung hätte hier durchaus Gestaltungsspielraum, um gänzlich auf eine Gebührenerhöhung zu verzichten. Die AfD-Fraktion verurteilt dieses Vorgehen scharf, denn Familien und Alleinerziehende werden somit wieder die leidtragenden sein und den ohnehin schon straff sitzenden Gürtel noch enger schnallen müssen. Doch damit nicht genug. Bereits im November des vergangenen Jahres wurde die Erhöhung von Abwasser‑, Müll- und Straßenreinigungsgebühren im Stadtrat nahezu durchgewunken. Die AfD-Fraktion hat bei der Sitzung als einzige dazu das Wort ergriffen und ihre Ablehnung geäußert. Diese angehobenen Gebühren werden die Bürger nun zusätzlich belasten. Einsparmöglichkeiten bei den städtischen Eigenbetrieben werden hingegen nicht in Erwägung gezogen. Die neuen Bibliotheksgebühren sind ein weiteres Beispiel dafür, wer für die Finanzierung der Luftschlösser der Altparteienfraktionen am Ende aufkommt. So wurde erst vor kurzem der Bibliotheksentwicklungsplan beschlossen. Dieser sieht unter anderem vor, daß Bibliotheken fortan sieben Tage in der Woche geöffnet sind. Die AfD-Fraktion hatte dies damals entschieden abgelehnt und auch ihre Bedenken hinsichtlich der Finanzierbarkeit dieser überflüssigen Idee geäußert. Nun werden wie befürchtet die Dresdner dafür zur Kasse gebeten. Denn die neue Benutzungssatzung für die Städtischen Bibliotheken sieht eine satte Steigerung der Gebühren um bis zu 50 Prozent vor. Für die AfD-Fraktion sind die altbewährten bürgerlichen Tugenden wie Sparsamkeit, Zurückhaltung und Bescheidenheit unentbehrliche Grundlagen einer soliden und wirtschaftlichen Haushaltsführung. Für die Dresdner Stadtoberhäupter hingegen scheinen sie jedoch nicht mehr zu gelten.