Allgemein

Jede Menge Scheinheiligkeit

<p style=“text-align: left;”>Letztes Woch­enende wurde die Stuttgarter Innen­stadt von eine­mein gewalt­täti­gen, ran­dalieren­den und plün­dern­den Mob heimge­sucht. Die Gewalt­täter sind dabei auch äußerst bru­tal auf die zur Befriedung der Sit­u­a­tion und Ver­hin­derung weit­er­er Straftat­en einge­set­zte Polizis­ten los­ge­gan­gen, haben sie mit Pflaster­steinen bewor­fen und kör­per­lich angegriffen.</p> Der Schock angesichts der Gewalt und blind­en Zer­störungswut ist groß, der materielle Schaden nicht weniger. Pikan­ter­weise wird Baden-Würt­tem­berg seit Jahren von ein­er grün-schwarzen Lan­des­gegierung regiert (=herun­tergewirtschaftet). Nahe­liegend ist nun, die Frage nach den Ver­ant­wortlichen für diese Gewal­torgie zu stellen. Polizei, Behör­den, Poli­tik und der Medi­en-Main­stram hal­ten sich auf­fal­l­end bedeckt, den Kreis der Ran­dalier­er näher zu iden­ti­fizieren. Erfahrungs­gemäß kann man daraus ableit­en, dass es keine — wie auch immer geart­eten — “Recht­en” gewe­sen sein kön­nen. Auch Nicht-Aus­sagen sind in diesen Zeit­en Aus­sagen. Ein link­sex­trem­istis­ch­er — und über­haupt irgen­dein poli­tis­ch­er — Hin­ter­grund wurde umge­hend vom Stuttgarter Polizeipräsi­den­ten aus­geschlossen. Was nicht sein darf, hat bekan­ntlich auch nicht stattzufind­en! Spätestens anlässlich der Auss­chre­itun­gen 20 in Ham­burg wurde uns ja beige­bracht, dass Linke per Def­i­n­i­tion nicht der­art gewalt­tätig sein kön­nen. Nun­mehr ist ein krampfhaftes Rin­gen um die neb­ulös­es­te Sprachregelung im Gange. Es geht wie gewohnt um die Ver­tuschung und Beschö­nung unbe­que­mer Tat­sachen. Erfahrungs­gemäß ein deut­lich­es Indiz dafür, daß es <strong>doch</strong> wieder ein­mal die “Falschen” gewe­sen sein müssen. Also diejeni­gen, die poli­tisch-kor­rek­ter­weise immer brav und friedlich zu sein haben. Bei mir hat das Assozi­a­tio­nen an die Ereignisse im Nach­gang der Köl­ner Sil­vester­nacht 2015–2016 geweckt. Die ver­bal-kom­mu­nika­tive Lösung des Vor­falls sieht nun wie fol­gt aus: Für die Auss­chre­itun­gen sollen “spon­tan” zusam­mengerot­tete “Kle­in­grup­pen” aus der “Par­ty- und Eventszene” ver­ant­wortlich gewe­sen sein. Es bleibt nun abzuwarten, ob die sich <em>spontan zusam­men­rot­ten­den Kle­in­grup­pen der Par­ty- und Eventszene</em> uns in den näch­sten Wochen und Monat­en noch häu­figer beschäfti­gen wer­den. Vor­bild­wirkung ist nicht aus­geschlossen. Trit­tbret­tfahrer kön­nten sich eben­falls ein­find­en. Epi­log Wie der Zufall es so will, war in der let­zten “Welt am Son­ntag” zu lesen, dass der Ver­fas­sungss­chutz die “Gefahr eines neuen Linkster­ror­is­mus” her­aufziehen sieht. “Die Inten­sitäten der Gewalt­tat­en” hät­ten sich erhöht und “auch der Schritt zur geziel­ten Tötung eines poli­tis­chen Geg­n­ers sei nicht undenkbar”. Vor allem in Sach­sen, Berlin und Ham­burg sei eine Radikalisierung zu verze­ich­nen, wobei eine beson­dere Hochburg Leipzig sei.