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Mehr Geld für die Bibliothek Südvorstadt — Bericht aus dem Stadtbezirksbeirat Plauen am 7. Juli 2020

In der Juli-Sitzung des Stadt­bezirks­beirates Plauen, die dies­mal im Rathaus Cot­ta stat­tfand, war der <b>Bibliotheksentwicklungsplan 2025</b> Schw­er­punkt der Tage­sor­d­nung. Lei­der ist das — son­st dur­chaus gute — Konzept mit Gender(un)deutsch ger­adezu verseucht. Haben Bib­lio­theken nicht den Auf­trag, die deutsche Sprache zu pfle­gen, indem entsprechend hochw­er­tige Lit­er­atur zur Ver­fü­gung gestellt wird und Kinder und Jugendliche ans Lesen herange­führt wer­den? Aber anscheinend schaut man nicht in den — sicher­lich im bib­lio­thek­seige­nen Bestand ver­füg­baren — Duden. Dort find­et näm­lich bish­er — Gott bewahre! — kein sog. Gen­der­sternchen und auch kein Binnen‑I statt. Nicht mal aus dem Grundge­setz lässt sich diese Verge­wal­ti­gung unser­er Mut­ter­sprache ableit­en. Das brachte uns let­ztlich zu ein­er kom­men­tar­losen Enthal­tung bei der Schlussab­stim­mung. Das The­ma <b>Gender-Neusprech</b> habe ich bere­its ander­weit­ig in Bear­beitung. Trotz­dem bracht­en wir zum Bib­lio­thek­sen­twick­lungs­plan einen Ergänzungsantrag mit auf den Weg: Bis spätestens 2025 soll die Bib­lio­thek Plauen endlich mod­ernisiert wer­den! Bei der <b>Wahl der Friedensrichter</b> der Schiedsstellen in Plauen für die Amt­szeit 2021 bis 2026 wider­sprachen wir der offe­nen Abstim­mung. Es ist wichtig, dass Per­son­alentschei­dun­gen — wenn sie schon in öffentlich­er Sitzung erfol­gen müssen — zumin­d­est in geheimer Wahl erfol­gen, um die Unab­hängigkeit der Wahl zu gewährleis­ten und unschöne Szenen zu ver­mei­den. Für die Schiedsstelle Plauen-Ost wurde der amtierende Frieden­srichter Andreas Matthias als einziger Bewer­ber mit ein­er Gegen­stimme im Amt bestätigt. In Plauen-West wur­den die gegen­wär­tige Pro­tokollführerin Eva Just zur Schied­srich­terin und Frau Maria Men­zel zur Pro­tokollführerin gewählt. Die Posi­tion des Schrift­führers der Schiedsstelle Plauen-Ost muss noch aus­geschrieben und neu beset­zt wer­den. Da nun der Geschäfts­bere­ich Finanzen 50 Prozent des Eigen­bud­gets der Stadt­bezirks­beiräte von der <b>Haushaltssperre</b> freigegeben hat, kon­nten wieder För­der­mit­tel vergeben wer­den. Sat­te 15.500 Euro legten wir als Stadt­bezirks­beirat für die <b>Bibliothek Südvorstadt</b> noch drauf, um die Weit­er­führung des Pro­jek­ts „Bibo 7/10“ zu ermöglichen, das der Haushaltssperre zum Opfer gefall­en war. Das Pro­jekt bein­hal­tet u.a. die Ausweitung der Öff­nungszeit­en ohne zusät­zlich­es bib­lio­thekarisches Per­son­al auf sieben Tage in der Woche. Die ursprünglich beantragten ins­ge­samt 13.500 Euro für Ver­anstal­tun­gen, Medi­en­ankauf und Ausstat­tung der Bib­lio­theken in Plauen und Süd­vorstadt wur­den natür­lich auch gewährt. Für ein Konz­ert des Vere­ins „Kul­turkulisse“ e.V. in Beethoven-Jahr 2020 wur­den 500 Euro zur Ver­fü­gung gestellt. Für die <b>Sanierung des undicht­en Teichs am Hohen Stein</b> bekam das Amt für Stadt­grün und Abfall­wirtschaft 15.000 Euro über­tra­gen. Inter­es­sant war die Aus­sage des Vertreters der Ver­wal­tung, dass bei Ange­boten von Leis­tun­gen ein „Sicher­heit­szuschlag“ von 10 bis 20 Prozent einkalkuliert wird, um mögliche Preis­steigerun­gen und Risiken bei der Bauaus­führung abzu­sich­ern. Ein­stim­mig wur­den 34.000 Euro für die <b>Planung des Wald­spielplatzes im Südpark</b> in Auf­trag zur Ver­fü­gung gestellt. Län­gere Diskus­sion gab es zum Förder­antrag des NABU für die <b>Fledermausgerechte Sta­bil­isierung eines ehe­ma­li­gen Bah­n­wärter­häuschens im Plauen­schen Grund</b>. In der nicht mehr stand­sicheren, zugewach­se­nen Ruine wur­den in der Ver­gan­gen­heit ille­gale Dro­gen kon­sum­iert. Jet­zt soll die Bausub­stanz gesichert wer­den, um es als kul­turhis­torisches Zeug­nis zu erhal­ten und dort — durch entsprechende Bau­maß­nah­men — ein dauer­haftes Dom­izil für Fle­d­er­mäuse ein­gerichtet wer­den. Am Ende wurde der mit 18.000 Euro bez­if­ferte Förder­antrag mit links-rot-grün­er Mehrheit pos­i­tiv beschieden. Wir haben uns enthal­ten, da wir zumin­d­est der Besei­t­i­gung der Dro­genkon­sum nicht im Weg ste­hen woll­ten. Allerd­ings ist es schon irgend­wie beze­ich­nend für den geisti­gen Zus­tand unseres Lan­des, wenn trotz steigen­der Obdachlosigkeit und Woh­nungs­man­gel in Großstädten ein Haus für Fle­d­er­mäuse herg­erichtet wer­den soll. Zu guter Let­zt beschlossen wir für die <b>Erweiterung der San­itäran­la­gen und Maler­ar­beit­en für den Tanzsaal</b> dem Vere­in „Tik­wa Tanz Pan­tomime Dres­den e.V.“ 5.540 Euro zur Ver­fü­gung zu stellen. Der Vere­in bietet seit vie­len Jahren im Stadt­teil Tanzkurse für Kinder und Jugendliche an. Außer­dem wer­den die Räume durch Tages­müt­ter mit ihren Kindern u.ä. genutzt. &nbsp;