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Kein Vollzeit-Arbeitszwang für Mütter: Das Ehegattensplitting muss bleiben!

Die Zeit­en, in denen ein Arbeit­er seine Fam­i­lie mit Ehe­frau und mehreren Kindern noch allein unter­hal­ten kon­nte und dabei nicht am Hunger­tuch nagen musste, sind lange vor­bei. In der Nachkriegs-BRD war das Leben als Haus­frau und Mut­ter für die Durch­schnitts­fam­i­lie noch möglich. Mit­tler­weile sind Fam­i­lien mit unterem und mit­tleren Einkom­men dazu gezwun­gen, dass der Part­ner wenig­stens in Teilzeit mitar­beit­et. Son­st dro­ht der Gang zum Sozialamt.

Die Löhne sind zu niedrig. Die Steuern und Sozialver­sicherungs­beiträge viel zu hoch. Das 1958 einge­führte Ehe­gat­ten­split­ting war bis­lang ein klein­er steuer­lich­er Aus­gle­ich, damit – vor­rang­ing – Müt­ter zumin­d­est einen Teil ihrer Arbeit­skraft allein der Fam­i­lie wid­men kon­nten. Teilzeit oder ger­ingfügige Beschäf­ti­gung wur­den führten zu ein­er steuer­lich Begün­s­ti­gung, wenn der Part­ner ein deut­lich höheres Einkom­men erzielte. Möglich ist das freilich nur, wenn die Part­ner miteinan­der ver­heiratet sind.

Kri­tik­er sehen das Ehe­gat­ten­split­ting als “Fehlanreiz”. Die Abschaf­fung soll mehr “Gerechtigkeit” schaf­fen, führt aber zu ein­er Schlechter­stel­lung von Fam­i­lien mit geringem und mit­tleren Einkom­men. Die Folge wäre prak­tisch ein Zwang zur Vol­lzeit-Beruf­stätigkeit, mit dem Neben­ef­fekt der Vol­lzeit-Fremd­be­treu­ung der Kinder. Wer die so schon viel zu geringe Geburten­rate in Deutsch­land noch weit­er absenken, Müt­tern den let­zten Rest Wahl­frei­heit zwis­chen Fam­i­lien­ar­beit und Beruf­stätigkeit nehmen und die staatliche (sprich: ide­ol­o­gis­che) Hoheit über die let­zten Kinder­bet­ten ausweit­en will, um das Lebens­mod­ell Mut­ter-Vater-Kinder-Fam­i­lie weit­er zu zer­schla­gen, dem mag eine Abschaf­fung des Ehe­gat­ten­split­tings gefall­en. So wie den Grü­nen, der SPD und den Linken.

Ich halte DAS für einen Fehlanreiz. Es braucht stattdessen die Ein­beziehung der Kinder in das Ehe­gat­ten­split­ting hin zu einem Fam­i­lien­split­ting. Die Steuer­frei­be­träge müssen weit­er ange­hoben wer­den und Ger­ingver­di­ener durch Abschläge bei Sozialver­sicherungs­beiträ­gen unter­stützt wer­den. Müt­ter müssen wieder die echte Wahl­frei­heitn haben, ob sie ihre Kinder selb­st betreuen oder in ein­er Kita oder Ganz­tagss­chule abgeben wollen. Um die Zukun­ft unseres Lan­des pos­i­tiv zu gestal­ten, sind flex­i­blere Arbeits(zeit)modelle im Sinne ein­er Work-Life-Bal­ance gefragt und nicht die ide­ol­o­gis­che Umerziehung von Frauen über die Geld­börse.