
Zellescher Weg wird grüne Staufalle
Es ist mittlerweile fast normal in Dresden geworden: Ideologie setzt sich gegen – in diesem Fall verkehrsplanerische – Vernunft durch. So auch bei der Planung des Zelleschen Weges als Teilstrecke der Stadtbahn 2020.
Monate der Diskussion waren vorausgegangen, in der sich die Fronten pro und contra Vierspurigkeit unversöhnlich gegenüber standen. Denn es war wieder einmal die grün-rote Ideologie im Spiel, die sich recht wenig um die Bedürfnisse der Bürger schert, die jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit oder anderswohin fahren. Der Zellesche Weg ist zudem Umleitungsstrecke zur A17 und muss auch für diesen Fall ausreichend Fahrzeuge einschließlich Schwerlastverkehr bewältigen können. Nun hatten wir noch einmal die Chance, die Planungen entsprechend zu verändern.
Fast hätte es auch geklappt, fast hätte sich der gesunde Menschenverstand der bürgerlichen Seite durchgesetzt, denn die Stadträte selbst wollten sich mit einer Stimme Mehrheit für die Abänderung der Planungen entscheiden und damit für die Beibehaltung der Vierspurigkeit. Zum Zünglein an der Waage wurde letztlich Oberbürgermeister Dirk Hilbert, der im Stadtrat mit abstimmen darf und sich einmal mehr auf die Seite der Autofeinde und Stauliebhaber schlug. Somit wurde der Antrag mit Stimmengleichheit von 35 zu 35 Stimmen abgelehnt.
Zweifelsohne wird dieser Beschluss ganz besonders den mehrheitlich grün orientierten TU- und HTWkreisen zusagen, auch den Protagonisten einer autofreien Neustadt. Das habe ich bereits bei den Auseinandersetzungen um dieses Thema im Wahlkampf festgestellt. Bei einem so wichtigen Verkehrsprojekt müssen aber die Interessen aller Dresdner und auch der Bewohner des Umlandes berücksichtigt werden, vor allem aber derer, die die Steuern erarbeiten von denen viele andere leben wollen.
Der Stadtrat hat wieder einmal eine Entscheidung getroffen, die die Verkehrssituation in Dresden aus der Gesamtperspektive verschlechtert. Keine gute Entscheidung für Dresden.