Stadtrat

Ein paar persönliche Gedanken zum Start in die neue Wahlperiode des Stadtrates

Der neugewählte Dres­d­ner Stad­trat nimmt in diesen Tagen nun endlich seine Arbeit auf. Für mich per­sön­lich ist es — mit ein­er Unter­brechung — die dritte Wahlpe­ri­ode. Ich hat­te eigentlich nicht mehr vor, noch ein­mal für den Stad­trat zu kan­di­dieren. Aber die Zeit­en änderten sich schneller und fun­da­men­taler, als ich es je für möglich gehal­ten hätte und das poli­tis­che Koor­di­naten­sys­tem in unserem Land mit ihnen.

Da ich meinen per­sön­lichen poli­tis­chen Überzeu­gun­gen aber treu geblieben bin und mich der Ver­ant­wor­tung für meine Stadt nicht entziehen will, führte mich mein Weg kon­se­quenter­weise zur AfD und auch wieder in den Stad­trat. Frisch – lei­den­schaftlich – kon­struk­tiv – diskurs­bere­it – basis­demokratisch – patri­o­tisch. So sehe ich die mit­tler­weile einzige verbliebene bürg­er­lich-kon­ser­v­a­tive Partei in Deutsch­land. Wir haben Ideen, Argu­mente und Konzepte. Wir wollen mit und nicht gegen unsere poli­tis­chen Konkur­renten die Zukun­ft unser­er Stadt gestal­ten.

Ich bin der fes­ten Überzeu­gung, dass wir als Stadträte nur dann unser­er Auf­gabe gerecht wer­den kön­nen, wenn wir miteinan­der und nicht gegeneinan­der arbeit­en. Der Stad­trat ist als Bühne für die großen ide­ol­o­gis­chen Auseinan­der­set­zun­gen unser­er Zeit nicht nur eine denkbar schlechte, son­dern vor allem die falsche Bühne. Hier geht es nicht um die großen, grund­sät­zlichen Fra­gen unser­er Zeit, son­dern um die Her­aus­forderun­gen des All­t­ags in ein­er Stadt. Kurz gesagt, es geht vor allem um die konkrete Sache.

Deshalb sehe ich es als große Chance für unsere Stadt, dass uns die ein­deuti­gen Mehrheit­en im Stad­trat abhan­dengekom­men sind. Für das konkrete Pro­jekt, für jedes einzel­nen Schla­gloch, das wir füllen müssen, für jede Schule, die wir sanieren wollen, für jede Sportan­lage, die wir bauen, jede Kul­tur- oder Jugen­dein­rich­tung, die wir mit Steuergeldern fördern usw. wer­den sich Mehrheit­en find­en müssen. Das sind im Ide­al­fall solche, die den Wäh­ler­willen abbilden.

Als basis­demokratis­che Partei sehen wir uns hier ganz beson­ders in die Pflicht genom­men. Wir sind auf der Grund­lage unser­er Pro­gramme bere­it, die notwendi­gen Mehrheit­en mit allen Stadträten guten Wil­lens zu bilden. Das Wahlergeb­nis der Land­tagswahl in Sach­sen hat ein­mal mehr bestätigte, dass an der AfD kein Weg mehr vor­beiführt: 27,5 Prozent der Wäh­ler­stim­men bei ein­er Land­tagswahl erhält man nicht aus ein­er Bier­laune her­aus. Wir sind in der Mitte der Gesellschaft angekom­men. Wir sind nun offenkundig in Sach­sen eine Volkspartei gewor­den.

Analy­sen des Wäh­lerver­hal­tens zeigen, dass wir keine Partei der ver­meintlich „Abge­hängten“ und gesellschaftlichen Außen­seit­er sind. Vor allem Arbeit­er wählen uns, aber auch viele Gebildete und – was unseren Geg­n­ern wohl am meis­ten schmerzt – viele junge Wäh­ler. Sie alle haben einen Anspruch darauf, sich in der Arbeit der Ver­wal­tung und den Ein­rich­tun­gen und städtisch geförderten Ange­boten unser­er Stadt wiederzufind­en. Es sind auch ihre und unsere Steuern!

Unsere Stadt darf deshalb nicht zur Beute ein­er bes­timmten ide­ol­o­gis­chen Aus­rich­tung wer­den, die gegen einen wach­senden Teil der Bürg­er­schaft ankämpft und diesen immer aggres­siv­er zu mar­gin­al­isieren und aus dem öffentlichen Diskurs auszuschließen ver­sucht. Poli­tik und poli­tis­che Allianzen, die allein das Ziel haben, eine bes­timmte Partei zu ver­hin­dern und zu bekämpfen, ste­hen nicht nur im Wider­spruch zum Wesen der Demokratie. Sie sind auch in der Sache immer aus­ge­sprochen destruk­tiv. Sie spal­ten die Gesellschaft immer mehr. Sie sprechen Teilen der Bürg­er­schaft ihre poli­tis­che Repräsen­ta­tion ab. Let­ztlich führen umso mehr zu all­ge­meinem Still­stand, so bre­it­er sich die Front der Ver­hin­der­er inner­halb des poli­tis­chen Spek­trums auf­stellt.

Bere­its kurz nach der Kom­mu­nal­wahl haben wir damit begonnen, den Dia­log mit den anderen Frak­tio­nen des Stad­trates zu suchen. Wir sind offen für Gespräche, für einen offe­nen Diskurs auf Augen­höhe ohne Beschimp­fun­gen und Belei­di­gun­gen. Das gilt natür­lich auch für die Ver­wal­tung und ins­beson­dere die Ver­wal­tungsspitze. Lei­der scheint beim Gegenüber dieser Wille z. T. nicht sehr aus­geprägt zu sein. Angesichts der Bedeu­tung des Amtes und der Trag­weite der vor uns liegen­den Entschei­dun­gen, ist das in meinen Augen sehr beschä­mend.

Vom ersten Sitzungstag an sind wird fest entschlossen, alles dafür zu tun, dem Willen unser­er Wäh­ler poli­tis­che Gestalt zu ver­lei­hen. Die Alter­na­tive für Deutsch­land im Dres­d­ner Stad­trat begreift sich als eine echte Alter­na­tive für die Zukun­ft unser­er Stadt. Ob das unser Alle­in­stel­lungsmerk­mal bleiben wir, wer­den die näch­sten Wochen und Monate zeigen.