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Haushaltspolitische Vorstellungen der AfD-Fraktion

Im Dezem­ber 2020 <a href=“https://silke-schoeps.de/2020/12/18/meine-rede-zum-doppelhaushalt-2021–22-vom-17-dezember-2020/”>hat der Dres­d­ner Stad­trat gegen die Stim­men von AfD</a> und Freien Wäh­lern den Coro­na-Haushalt beschlossen. Ein inhaltlich wie rechtlich frag­würdi­ger Beschluss, wurde doch auf der Aus­gaben­seite nicht wirk­lich Mut zum Eins­paren – und zwar an der richti­gen Stelle – bewiesen und zudem der Schwarze Peter für die Umset­zung der Kürzun­gen der Stadtver­wal­tung in die Tasche geschoben. In mein­er Rede zum Haushalt hat­te ich das schon dargestellt. Es ist eine Bin­sen­weisheit, dass die Haushalte des Bun­des, der Län­der und auch der Kom­munen schw­er unter der Coro­na-Krise ächzen. Unsere städtis­chen Finanzen machen da keine Aus­nahme, obwohl wir ins­ge­samt im Ver­gle­ich zu anderen Städten immer noch gut daste­hen, weil es vor Coro­na eben auch schon gut aufgestellt waren. Der neuen Dop­pel­haushalt hätte den­noch gegen­wär­ti­gen Son­der­si­t­u­a­tion Rech­nung tra­gen müssen. Eine Koali­tion aus Grü­nen, Linken, SPD, FDP und CDU hat das ver­hin­dert. Eine wesentliche Chance für solide Finanzen auch in die näch­sten Jahren wurde ver­tan. Beschlossen wurde stattdessen eine Aus­gabeorgie, ohne dass die zwin­gend notwendi­ge Gegen­fi­nanzierung. Erst in fern­er Zukun­ft möchte sich diese Koali­tion der Unver­nun­ft auf konkrete Einsparun­gen in Höhe von 77 Mil­lio­nen Euro eini­gen. Durch verdeck­te Ver­schul­dung in dreis­tel­liger Mil­lio­nen­höhe ver­lassen Grüne, Linke, SPD, FDP und CDU den bish­eri­gen Kon­sens, Dres­den schulden­frei zu hal­ten mit einem bil­li­gen Taschen­spiel­er­trick. Schulden für z.T. großspurige Pro­jek­te, wie den Neubau eines Rathaus­es am Fer­di­nand­platz, wer­den nicht durch die Stadt selb­st, son­dern durch städtis­che Gesellschaften gemacht. Die Stadt zahlt die Kred­i­trat­en dann durch erhöhte Zuschüsse oder den Aus­gle­ich erhöhter Defizite bei ihren Unternehmen zurück. Schulden bleiben aber trotz­dem Schulden. Die Maß­nah­men zu Bekämp­fung von Coro­na führ(t)en zu weitre­ichen­den Schließun­gen von Ein­rich­tun­gen im kul­turellen und sozialen Bere­ich. Dadurch naturgemäß entste­hende Einsparun­gen bzw. Einspar­po­ten­tiale sind auch tat­säch­lich zu real­isieren und im Haushalt entsprechend einzubuchen! Wir haben als AfD-Frak­tion unseren eige­nen alter­na­tiv­en Beschlussvorschlag zum Haushalt einge­bracht. Ein Entwurf, der weg­weisend für die kom­menden Jahre gewe­sen wäre. Da die Stad­tratsmehrheit aber nicht an echt­en Impulse inter­essiert war, son­dern nur an Ober­flächenkos­metik, musste sie ihn erwartungs­gemäß ablehnen. An dieser Stelle seien noch ein­mal die wesentlichen Punk­te des Haushalt­sen­twurfs der AfD-Frak­tion doku­men­tiert: <strong>Gebührenstabilität:</strong> Der Stad­trat beken­nt sich zu ein­er Gebühren­sta­bil­ität bei Parkge­bühren und Eltern­beiträ­gen für Kinder­be­treu­ung­sein­rich­tun­gen. Eine entsprechende Reduk­tion der Ein­nah­meer­wartun­gen in diesen Bere­ichen ist im Haushalt­s­plan vorzunehmen. <strong>Senkung der Gewerbesteuer:</strong> Der Hebesteuer­satz für Gewerbesteuer wird – in einem ersten Schritt – auf 445 Prozent gesenkt. Dadurch reduzieren sich die Ein­nah­meer­wartung an Gewerbesteuern für 2021 und 2022 jew­eils um 3 Mil­lio­nen Euro. Da durch die Senkung der Gewerbesteuer Dres­den als Unternehmens­stan­dort an Attrak­tiv­ität gewin­nen wird, ist von Rück­gang der Ein­nah­meaus­fälle in den Jahren 2023 bis 2025 auszuge­hen. <strong>Schlanke Verwaltung:</strong> Der Stad­trat beken­nt sich zu ein­er schlanken Ver­wal­tung. Daher wird der Ansatz für die Beauf­tragten im Haushalt­s­plan entsprechend reduziert. Die vom Ober­bürg­er­meis­ter in seinem eige­nen(!) Änderungsantrag einge­plante Mehraus­gaben im Bere­ich Per­son­al Kern­ver­wal­tung sind zu stre­ichen. Nötig wer­dende Per­son­aleinsparun­gen sind durch den Ober­bürg­er­meis­ter im Gesamt­stel­len­plan einzuar­beit­en und dem Stad­trat darzule­gen. <strong>Mehr Sicherheit:</strong> Der Ober­bürg­er­meis­ter wird beauf­tragt, dem Stad­trat ein Konzept zur Verbesserung der Sicher­heit im öffentlichen Raum, ins­beson­dere an Hal­testellen und bekan­nten Krim­i­nal­itätss­chw­er­punk­ten, vorzule­gen. Gle­ichzeit­ig sind für den Gemeindlichen Vol­lzug­di­enst sind 35 weit­ere Stellen zu schaf­fen, ins­beson­dere im Bere­ich der Beson­deren Ein­satz­gruppe, in den Gesamt­stel­len­plan einzustellen. Die eingestell­ten Mit­tel sind für Konzep­tum­set­zung und die neuen Stellen zur Ver­fü­gung zu stellen. In Bezug­nahme auf den Beschluss zu A0623/19 sind die unter Aufwen­dung Reini­gung Grafitti/Sauberkeit eingestell­ten Mit­tel zur Besei­t­i­gung von Schmier­ereien an städtis­chen Anla­gen und Liegen­schaften zu ver­wen­den. <strong>Innovation durch Startup-Förderung:</strong> Der Ober­bürg­er­meis­ter wird beauf­tragt, dem Stad­trat ein Konzept zur weitre­ichen­den Start­up-Förderung vorzule­gen. Ins­beson­dere Aus­grün­dun­gen aus dem uni­ver­sitären Betrieb sollen seit­ens der Lan­deshaupt­stadt Dres­den bess­er unter­stützt wer­den. Zu prüfen sind ins­beson­dere die Beteili­gung am Dres­d­ner Mod­ell der TU Dres­den oder ander­weit­ige Förderun­gen über wirtschaftliche Beteili­gun­gen der Lan­deshaupt­stadt Dres­den. Die für die Start­up-Förderung eingestell­ten Mit­tel sind zwis­chen den Haushalt­s­jahren über­trag­bar. <strong>Gesundheitsfürsorge und Unter­bringung von Flüchtlingen:</strong> Der Ober­bürg­er­meis­ter soll sich­er­stellen, dass alle Per­so­n­en, die im Zuge der Regelun­gen des Fam­i­li­en­nachzuges zu Aus­län­dern nach Dres­den kom­men, Zugang zu ein­er Gesund­heit­sun­ter­suchung erhal­ten, auch wenn keine Unterkun­ft in ein­er Auf­nah­meein­rich­tung oder Gemein­schaft­sun­terkun­ft erfol­gt. Die unter Gesund­heit­sun­ter­suchung Fam­i­li­en­nachzug vorge­se­hen Mit­tel sind hier­für einzuset­zen. Der Auss­chuss für Gesund­heit ist über ein entsprechen­des Maß­nah­menkonzept zu informieren. Der Stad­trat beken­nt sich zur zen­tralen Unter­bringung von Flüchtlin­gen. Die Abmi­etung von dezen­tralen Unter­bringungska­paz­itäten ist vorzunehmen. Damit ver­bun­dene Kosteneinsparun­gen sind im Haushalt­s­plan einzuar­beit­en. <strong>Kultur und Denkmalschutz:</strong> Der Stad­trat beken­nt sich zu ein­er umfan­gre­ichen Förderung der Kul­tur und Sich­er­stel­lung der kün­st­lerischen Arbeit von städtis­chen Kul­turein­rich­tun­gen. Auf­grund pan­demiebe­d­ingter tem­porär­er Ein­schränkung und Schließung von Kul­turein­rich­tun­gen ist eine Reduzierung der eingestell­ten Mit­tel vorzuse­hen. Der Stad­trat spricht sich für eine Förderung ehre­namtlichen Ini­tia­tiv­en zur Pflege und Sanierung von Kul­tur­denkmälern auf Fried­höfen aus. Hier­für ist durch den Ober­bürg­er­meis­ter eine Förder­richtlin­ie zu erar­beit­en und dem Stad­trat zum Beschluss vorzule­gen. Die unter Denkmalschutz Fried­höfe eingestell­ten Mit­tel sind gemäß Förder­richtlin­ie auszure­ichen. <strong>Stauseebad Cosse­baude erhalten:</strong> Der Stad­trat beken­nt sich zum Erhalt des Stausee­bades Cosse­baude. Die Mit­tel sind für die Aufrechter­hal­tung des Bade­be­triebs durch die Sicherung des Wasser­standes zu ver­wen­den. <strong>ÖPNV im Dres­d­ner Westen:</strong> Zur Umset­zung des Antrages A0098/20 (Verbesserung der ÖPNV-Qual­ität in den west­lichen Dres­d­ner Ortschaften) sind 300.000 EUR für die Ein­rich­tung eines Test­be­triebes ein­er neuen Rela­tion Pen­nrich-Ock­er­witz-Pode­mus-Mer­b­itz-Mob­schatz-Cosse­baude für 2022 einzu­pla­nen. <strong>Weitere Einsparun­gen bei frei­willi­gen Aufgaben:</strong> <ul> <li>Der Stad­trat beken­nt sich zu ein­er umfan­gre­ichen Förderung der Träger der Wohlfahrt. Auf­grund pan­demiebe­d­ingter tem­porär­er Ein­schränkung und Schließung von Ange­boten, die als frei­willige Auf­gaben durch die Lan­deshaupt­stadt Dres­den unter­stützt wer­den, ist eine Reduzierung der eingestell­ten Mit­tel vorzusehen.</li> <li>Streichung der Mit­tel für Com­mu­ni­ty-Man­ag­er, Kreativraum­förderung, Förderung „Demokratie Leben“, Förderung der Diver­sität sowie zusät­zlich­er Mit­tel für den Radverkehr.</li> <li>Die geplante Investi­tio­nen im Bere­ich Unis­chule wird gestrichen und der Ersatzneubau Turn­halle Laborschule wird über die Haushalt­s­jahre 2021/22 hin­aus verschoben.</li> <li>Die geplanten Mehrbe­darfe für Fam­i­lien­klassen­z­im­mer sind eben­so zu stre­ichen wie die Mit­tel für frei­willige Auf­gaben im Bere­ich der Schul­sozialar­beit und Kitas mit beson­deren Bedarfslagen.</li> <li>Im Haushalt­sen­twurf vorge­se­hene Mit­tel für Kli­maschutz und Mehrbe­darfe für Baumpflege sind zu reduzieren.</li> </ul>